„Die Alzheimer Krankheit verstehen …“

Unlängst erhielt ich eine nette Email von dem in Düsseldorf ansässigen Verein Alzheimer Forschung Initiative e.V. (http://www.alzheimer-forschung.de/) mit der Bitte deren Broschüre „Die Alzheimer Krankheit verstehen …“ zu kommentieren, was ich hiermit gerne tue:

Der Ratgeber

  • Umfasst 16 Seiten
  • Ist in angenehm lesbarer, großer Schrift gedruckt
  • Enthält trotz seiner Kürze die wichtigsten Informationen
  • Ist für Jedermann verständlich formuliert und
  • Last but not least wird die Broschüre kostenlos abgegeben, weil sie aus Spenden finanziert ist.

Der Redaktion ist es bestens gelungen, die wichtigsten Informationen komprimiert, objektiv und seriös zu vermitteln und ich glaube dahinter sogar das Bemühen zu erkennen, das Thema „Demenz“ allgemein zu enttabuisieren. Aufgrund der demographischen Entwicklung und der damit im Zusam­menhang stehenden, immer schwerer werdenden Finanzierung der öffentlichen Sozial- und Gesund­heitsdienste würde ich gerne sehen, dass die Broschüre nicht erst von Alzheimer Demenz Betroffene oder deren Angehörige anspricht, sondern, dass sie sich auch an gesunde Erwachsene jeden Alters wendet. Ich würde dem so richtigen Satz „Demenz kann jeden treffen“ einen Absatz bei den FAQ widmen, der die Frage behandelt: „Welche Vorkehrungen kann ich treffen, für den Fall, dass ich selbst einmal an (Alzheimer)Demenz erkranken sollte?“

Die Broschüre erwähnt ja 3 Verfügungsarten und der Ratgeber ruft auch dazu auf, dass Betroffene frühzeitig im Familien- und Freundeskreis darüber sprechen was ihnen wichtig ist. Ich schlage vor, dass mündige Bürger, die später auch mündige Patienten sein möchten, sich ernsthaft und frühzeitig auch mit den Schattenseiten des Lebens – mit Pflegebedürftigkeit im allgemeinen – auseinander­setzen. Pflegebedürftigkeit dauert heute (bei Einsatz aller medizinischen Möglichkeiten) durchschnitt­lich zwischen 8 und 9 Jahre – bei an Demenz Erkrankten sogar noch länger. In der Hoffnung, dass Sterbehilfe (Tötung durch Ärzte) hierzulande nie legalisiert werden wird, sollten sich alle Menschen über Eigenverantwortung in Bezug auf ihre Gesundheit wie auch auf ihr Leben generell und auf ihr Ableben im speziellen Gedanken machen. Welche Verantwortung jemand für sein Leben übernimmt, sollte er auch mit Familienangehörigen und mit Freunden diskutieren, um kund zu tun, was sein Wille ist, auch wenn er ihn später nicht mehr wird artikulieren können.

Ich kann und soll die insgesamt hervorragende Broschüre der Alzheimer Forschung Initiative e.V. ja nicht ergänzen, sondern nur kommentieren. Deshalb verweise ich zwecks weiterer Information zu meinem Anliegen auf eigene Blog-Beiträge zu Suchbegriffen: Patientenverfügung, Sterbebegleitung, Patientenautonomie, Patientenwille, Mitbestimmen am Lebensende.

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