Eine neue IHS Studie kommt zu folgendem Schluss: „Österreich investiert viel in sein Gesundheitssystem, produziert damit aber beachtlich wenig Outcome“. Anders ausgedrückt: „Östereichs Gesundheitssystem ist überdurchschnittlich teuer, dafür aber unterdurchschnittlich effizient“. WKO-Vizepräsident Hans Jörg Schelling sagte: „Wir sind zwar Wissensweltmeister, aber leider Umsetzungszwerge.“[1]
In meinem Artikel Sozialstaat, Krankenkassen und Geriatrie habe ich hingewiesen, dass es in Österreich ein Missverhältnis zwischen Forschung in der Altenmedizin und angewandter Geriatrie gibt. Das zeigt sich auch an der neuen IHS Studie und deren Erkenntnisse.
Weil für die Errechnung eines „ergebnisorientierten Performance-Indikators“ 5 Indikatoren (OECD Healt Data 2011) herangezogen wurden, u.a. „potenziell verlorene Lebensjahre durch Tod vor dem 70. Lebensjahr“, bekommen wir folgendes Studienergebnis: Österreicher haben nur Aussicht auf 59,4 gesunde und beschwerdefreie Lebensjahre, während der EU-Durchschnitt bei 60,7 Jahren liegt. Bei einer Lebenserwartung bei Geburt von mehr als 80 Jahren in Österreich gehen demnach mehr als 20 Jahre an Lebensqualität durch Krankheit verloren und beim „Effizienzorientierten Performance-Indikator“ [Gegenüber-stellung von Input-Variablen (Akutbettendichte, Dichte des ärztlichen und des Pflegepersonals sowie öffentliche Pro-Kopf-Ausgaben für Medikamente und Medizinprodukte) und Output-Variablen (zB Mortalitätsraten von chronischen Krankheiten wie Diab. mell., gesunde Jahre und Lebenserwartung)] erreicht Österreich den 13. Platz von 15 Ländern.[2]
Wir möchten (vielleicht müssen wir) uns an internationalen und europäischen Zahlen und Statistiken messen. Unsere Alten aber brauchen weniger Studien, Zahlen und Statistiken – sondern sie brauchen Pflege, Betreuung und Versorgung, die sie sich zuhause in ihren 4 Wänden oder in angemessenen Institutionen leisten können.