Im Internet gibt es natürlich auch zu Hilfsmittel Information (vgl. www.hilfsmittelinfo.gv.at). Der Laie weiss im allgemein aber nicht wonach er suchen soll – sprich – welche Hilfsmittel es überhaupt gibt und welche davon für einen bestimmten Patienten geeignet sind.
Am Beispiel Gehhilfe (vgl. meinen Artikel Gehhilfen) ist das leicht erklärt. Ist es nun besser einen Rollator, ein Gehgestell, 1 Krücke oder 2 Krücken oder vielleicht einen Stock als Gehhilfe zu benützen? Ist ein 4-Punkt-Stock, sind „walking Stöcke“ oder ist ein „normaler“ Gehstock günstiger? Auf welche Höhe ist der Griff einzustellen? All diese Fragen wird der Verkäufer im Sanitätshaus auch nach langer Diskussion mit dem Angehörigen nicht beantworten können. Hier ist das Wissen des Geriaters gefragt.
Gleiches wie für Gehhilfe gilt aber auch für andere Hilfsmittel. So ist es z. B. nicht unbedeutend, auf welcher Höhe oder auf welcher Seite ein Haltegriff am WC oder im Badezimmer montiert wird.
Wie kann ein bestimmter Patient das „Hindernis Wanne“ bewältigen; ist ein Wannensitz, ein Wannenbrett, ein Wannenlift oder ist eine begehbare Wanne das bessere Hilfsmittel? (vgl. Badezimmer)
Welche „Stolpersteine“ können in der Wohnung beseitigt werden, um Stürze und Unfälle zu vermeiden, oder den Verbleib in der Wohnung zu ermöglichen? (Treppenlift, Zimmerklo für die Nacht)
Welches Notrufsystem ist für welchen Patient sinnvoll? Möglichkeiten gibt es von der einfachen Tischglocke bis zum automatischen Telefonruf in eine rund um die Uhr erreichbare Zentrale; Schlüsselsafe?
Wie teilt man die Arbeit der Heimhilfen richtig ein?
Wofür braucht man (mobile) Krankenschwestern und was können bzw. dürfen Angehörige, Heimhilfen, Altenpfleger etc. tun? Welche Handgriffe erleichtern Pflegenden die Arbeit? usw. usf.
Im Spital – auch auf einer Akutgeriatrie – gibt es zwar oft ein Entlassungsmanagement, das sich um soziale Dienste und Essen auf Räder kümmert, aber meist denkt niemand an die oben erwähnten „Kleinigkeiten“. So sehen sich Angehörige, Heimhilfen oder die geriatrischen Patienten selbst mit derartigen Problemen konfrontiert und wissen dafür keine Lösung. Wenn einem nach einer Blinddarmoperation niemand sagt, wann man wieder duschen darf, so wird sich die Antwort spätestens nach 1 bis 2 Wochen selbst ergeben. Doch auf die oben erwähnten „Kleinigkeiten“, die das tägliche Leben des geriatrischen Patienten betreffen, wird sich von selbst keine Antwort ergeben.
Tipp: Das Wissen und Erfahrung mit solch alltäglichen Dingen findet man beim praktizierenden Geriater; es spart Geld, Mühe, Ärger und oft sogar den Weg ins Pflegeheim.