geriatrischer Patient spricht über eigene Gesundheit

Alternativ könnte die Überschrift für diesen Artikel auch lauten: Beschäftigung mit der eigenen Gesundheit und Suche nach „Wehwehchen“.

Geriatrische Patienten, die tatsächlich unter Krankheiten leiden, machen diese nur selten zu ihrem „Lebensinhalt“ und sie erheben Gesundheit, Krankheit, Schmerz oder Medizin im Allgemeinen auch nicht zum zentralen Gesprächsthema. Diese geriatrischen Patienten gehen mit ihren Beschwerden zum Arzt oder sie leben den Standpunkt „ich bin halt schon alt, da gehören Schmerzen ja dazu; da kann man nichts machen“ und sie leiden still und leise vor sich hin. Deshalb sollte man bei diesen Patienten „zwischen den Zeilen lesen“. Man darf nicht alles auf das Alter schieben, denn vieles lässt sich auch im Alter (noch) behandeln.

Wenn geriatrische Patienten „medizinische Probleme“ oder ihre „Wehwehchen“ vor der Familie ausbreiten oder vor Laien zur Diskussion stellen, dann steht meist nicht ihr zu ertragendes Leid im Vordergrund und sie erwarten (von den Diskussionsteilnehmern) auch keine Lösung für die von ihnen aufgeworfenen Probleme. Viel­mehr wollen sie sich damit Würde und Anerkennung verschaffen, sie wollen sich eventuell über gewisse Krankheiten oder Symptome informieren, oder sie möchten auch „nur“ Mitleid wecken, in dem sie ihr Alter sowie das damit gerechtfertigte „Kränkeln“ in den Mittelpunkt drängen.

Ein Geriater erfährt durch speziell gelenkte Gespräche relativ rasch, was den alten Mensch wirklich beschäftigt oder bedrückt, bzw. unter welchen Beschwerden er tatsächlich leidet. Es versteht sich von selbst, dass (auch) im Alter auftretende Krankheiten nach neuestem Stand der Medizin behandelt werden.

Tipp: Um alte Menschen zu verstehen achte man eher auf nicht Gesagtes bzw. nicht Ausgesprochenes.

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